Biber in der Urtenen
An der Urtenen haben sich seit einiger Zeit Biber eingerichtet…
Vielleicht haben Sie die Spuren im Bereich der renaturierten Urtenen bei Münchringen, z. T. auch im unteren Teil des Dorfbaches, auch schon gesehen: abgenagte und in tyischer Art gefällte Bäume und Äste. Zu Gesicht bekommen haben Sie dabei das grösste Nagetier der Schweiz aber wohl noch nicht: Der Biber ist vorwiegend in der Nacht aktiv.

Biber waren in der Schweiz einheimisch, bis sie im 19. Jahrhundert ausgerottet wurden. In den 1960er- und 70er-Jahren wurden wieder rund 140 Tiere ausgesetzt, die sich aber nur zögernd vermehrten. Erst seit den 1990ern ist der Biber in der Schweiz wieder im Vormarsch, sodass heute rund 3000 Tiere in unserem Land leben. Der Biber ist geschützt, auch seine Bauten dürfen nicht zerstört werden, solange sie keinen Schaden anrichten.
Der Biber ernährt sich rein vegetarisch, er liebt v. a. das weiche Holz von Weiden und Erlen. Dabei hat er es v. a. auf die oberen feinen Zweige abgesehen. Diese sind ihm natürlich erst nach dem Fällen der Bäume zugänglich. Er frisst aber im Sommer auch Kräuter, Maiskolben und Früchte, und hin und wieder nagt er auch an Stämmen mit härterem Holz wie Eichen, Ahorne oder Obstbäume. Um solche Bäume zu schützen reicht ein 1.30 Meter hohes Diagonal-Drahtgeflecht um den Stamm.

Eine Biberfamilie besteht aus den Eltern mit zwei Generationen
Jungen. Sie leben in einem selbst gegrabenen Erdbau, dessen Eingang gut
geschützt unter Wasser liegt. Wenn die Uferböschung zu wenig hoch ist
(unter 1m), wird als Dach der Höhle ein Asthaufen zusammengetragen, so
dass eine «Biberburg» entsteht.
Das Revier einer Biberfamilie kann
sich je nach Nahrungsangebot über eine Gewässerstrecke von 700 m bis 3
km ausdehnen und wird vehement gegen Eindringlinge verteidigt.
Wer mehr über diese interessanten Tiere und ihr Vorkommen in der
Schweiz wissen möchte, informiert sich am besten im «Biber-Lexikon» von
Pro Natura auf der Website www.hallobiber.ch.
Auf
dieser Website werden auch Exkursionen, Entscheidungshilfen im
«Biberdamm-Management» und viele andere nützliche Informationen zur
Verfügung gestellt.
Das «Konzept Biber Schweiz» des Bundesamts für Umwelt (BAFU) von 2016 finden Sie unter www.bafu.admin.ch/uv-1612-d
Etwas später im Jahr (4. März 2018):
