Kategorie: Berichte

Berichte des Forums

Eine neue Hecke gibt Hoffnung

Eine neue Hecke gibt Hoffnung

Wildhecke pflanzen! Was gibt es Besseres an einem schönen Frühlingstag, als einen Unterschlupf für Igel und Wiesel, einen sicheren Nistplatz für Vögel, Nahrungsquellen für Insekten und viele mehr zu schaffen?


Als wir sechs Mitglieder und drei Gäste auf Velos samt Anhänger, bepackt mit Schaufeln, Hacken, Säge, Baumschere beim Acker im Ängerich an der Urtene eintreffen, ist schon einiges für unseren Einsatz vorbereitet. Zusammen mit dem Landwirt wurde am Vorabend der Streifen für die 3 m breite Hecke entlang dem Feldweg abgesteckt. Dank zwei 10 m breiten Lücken kann der beidseitige 3 m breite Wiesensaum später effizient maschinell gemäht werden. Riesige Asthaufen, mit denen ein Gärtner seinen Baumschnitt auf dem Gelände „entsorgt“ hatte, stehen ebenso bereit wie eine grosse Tonne, die wir kübelweise mit Bachwasser gefüllt hatten.

Fragende Gesichter: Aus diesen kleinen Zweigen soll eine gut 100 m lange Hecke entstehen? Aber es sind tatsächlich 250 Sträucher, dazu – schon etwas grösser – zehn Niederstammobstbäume und drei Linden. Eine Vielfalt an Pflanzen, fünfundzwanzig Sorten, davon allein fünf verschiedene Wildrosenarten. Wir machen uns an die Arbeit: Loch schaufeln, beschnittene Sträuchersetzlinge auf der richtigen Höhe platzieren, Erde drüber, tüchtig festtreten und giessen. Dazwischen errichten wir vier Asthaufen.
In etwa zehn Jahre wird die ausgewachsene Hecke ein schönes Struktur- und Vernetzungselement in der Landschaft bilden.

Irgendwann haben alle Hunger und Durst und beim Zvieri wird informiert und ausgetauscht. Über kahle Landschaften, verschwundene Vögel, Förderbeiträge zur Artenvielfalt, unser Konsumverhalten und gesellschaftliche Zwänge. Und alle sind wir begeistert über die Zusammenarbeit mit dem Landwirt, seine Offenheit und Bereitschaft, von der üblichen Bewirtschaftung abzuweichen und sie mit Neuem zu kombinieren.

Am Liebsten möchten wir jedes Jahr eine neue Wildhecke pflanzen! Wo entsteht die nächste?

Frühlingsschnitt am Weidenhaus

Frühlingsschnitt am Weidenhaus

Das Weidenhaus, ein natürliches BauKunstWerk im Kindergarten Säget, erhält seinen alljährlichen Frühlingsschnitt.

Mit ganzer Kraft versucht ein Kindergärteler mit einer Gartenschere einen Ast abzuschneiden. Es braucht seine volle Konzentration und ein bisschen Mut, die scharfe Schere durch den Ast zu drücken, bis es ihm gelingt. Der Junge hilft mit seinen Gspändli, das mittlerweile beachtlich grosse Weidenhaus hinter dem Kindergarten im Säget zu pflegen. Für die Kinder des Kindergartens Säget ist das Weidenhaus sowohl ein Spielort, als auch ein Schattenspender oder Geheimplatz.

Die Lehrerinnen des Kindergartens fragten beim Forum Jegenstorf an, ob wir sie bei der alljährlichen Pflege ihres Weidenhauses unterstützen würden. Ein Vorhaben, das nur gelingt, wenn viele kräftige Hände gleichzeitig anpacken können. 

Während die Kindergartenkinder tatkräftig den unteren Teil ihres Weidenhauses schnitten und Weidenzweige in die Wände flochten, halfen wir den Lehrerinnen, das wuchernde Gebäude zu bändigen.  Einige Weidenbüschel banden wir zusammen, abstehende Äste schnitten wir zurück, bis das Weidenhaus am Ende ein verspieltes Dach erhielt und einem Sultanspalast aus 1001 Nacht glich. In wenigen Wochen werden die Weiden ausschlagen und den Naturpalast im schönsten Kleid zeigen. 

Immer wieder ein Highlight…

Immer wieder ein Highlight…

… und ein voller Erfolg – mit diesen zufriedenen Kommentaren kommentierten die Teilnehmenden den Aufwertungseinsatz im Silberewald.


Die jährlichen Arbeiten zeigen Wirkung: Auf der Parzelle ist eine positive Veränderung der Artenzusammensetzung im Gange. Was anfänglich ein mehrheitlich geschlossener Hochwald mit Eichen, Buchen, Fichten, Weisstannen und einzelnen Erlen war, wird immer mehr zu einem Mosaik verschiedener Lebensgemeinschaften von Bäumen, Sträuchern und krautigen Pflanzen. Durch mehr Licht keimen junge Eichen und wachsen Sträucher, mehr Wasser im ehemaligen Entwässerungsgraben fördert Sumpfpflanzen.

Auch dieses Mal ging es darum, bisherige Dämme in dem Graben auszubessern und neue anzulegen – ganz so, wie es Kinder an Gewässern spielerisch tun. Daneben wurden einige kleinere Bäume gefällt und die Äste zu Haufen aufgeschichtet.

Dank des mehrfach gestauten Entwässerungsgrabens fliesst das Wasser in der Silbereparzelle nicht mehr direkt in die Kanalisation, sondern versickert im Waldboden. Eine Wasserlandschaft mit wie Perlen aufgereihten Tümpeln ist so entstanden, die nicht nur schön anzusehen ist, sondern auch wichtige Funktionen hat. Neben der Förderung der Artenvielfalt speichert ein vernässter Waldboden auch sehr viel CO2 und hält der zunehmenden Hitze und Trockenheit stand.