Autor: Susanne Schmid

Das Trockenbiotop am Rosenweg braucht Pflege

Das Trockenbiotop am Rosenweg braucht Pflege

Es duftet nach Thymian und Lavendel – mitten in der Blocksiedlung am Rosenweg gedeiht ein grosses Trockenbiotop, das in diesem Frühjahr von einer Gruppe Freiwilliger vom Forum Jegenstorf gepflegt wird. 

Das Dach der Einstellhalle zwischen den Wohnblöcken würde starker Belastung nicht standhalten, deshalb musste die Schicht Humus so dünn wie möglich aufgetragen werden. Das hatte Auswirkungen auf die Bepflanzung: Nur Pflanzen, die mit wenig Humus gedeihen, sollen die Fläche begrünen. Viele Kräuter (Thymian, Lavendel..), aber auch einige Blumen (Fetthenne, Nelkenarten ..) und viele Gräserarten mögen diese Kargheit. So entstand ein einmaliges, ökologisch vielfältiges Trockenbiotop zwischen den Wohnblöcken am Rosenweg. Das Areal erhielt das erste nationale Zertifikat der Stiftung Natur und Wirtschaft. 

Jeweils im Frühling wird ein Gruppeneinsatz organisiert, um das ökologisch sehr wertvolle Trockenbiotop so zu pflegen, dass eine breite Artenvielfalt immer mehr zunimmt. Beim diesjährigen Einsatz setzten Mitglieder des Forum Jegenstorf ihre Arbeit unter fachlicher Begleitung um. Eine Mitarbeiterin von ProNatura Aargau unterstützte das Team und nützte den Nachmittag für eine persönliche Weiterbildung im Bereich «praktische Umsetzung von Siedlungsnatur».

Beim Einsatz pflanzten wir 15 verschiedene Pflanzenarten in die Flächen, welche typisch sind für diesen Standort und die Region. Um die Biodiversität weiter zu erhöhen, wurden Äste mit grossem Durchmesser auf der Fläche eingebaut. Damit können wir die Vielfalt der auf absterbendem Holz lebenden Pilzen und Moosen (sogenannte Xylobionten) vergrössern.

Unser Pflegeauftrag beschränkt sich auf einen Nachmittag im Jahr, denn während des Jahres koordiniert der zuständige Hauswart die Arbeiten auf dem Trockenbiotop, Gärtnerequipen setzen Pflegearbeiten um und ein Auditor der Stiftung Natur und Wirtschaft begleitet das Projekt ökologisch. 

Nach unserem Einsatz stellten wir zufrieden fest: Diesen einmaligen Ort mitten im Wohngebiet pflegen wir vom Forum Jegenstorf weiterhin gerne.

Wir renaturieren den Garten des Gemeindehauses

Wir renaturieren den Garten des Gemeindehauses

Zwischen dem Gemeindehaus und dem Kindergarten Dählenstock arbeiten Mitglieder des Forum Jegenstorf und die Unterhaltsverantwortliche für die Liegenschaftsumgebung der Gemeinde Hand in Hand, um mehr Artenvielfalt in diese Flächen zu bringen.

Unterschiedlich bewirtschaftete Flächen aus Wildhecken, Blumenwiesen und ökologischen Strukturen wechseln sich mit Rosenrabatten und geschnittenen Rasenflächen. Diese Vielfalt kombiniert artenreichen Lebensraum und gewohnte Bilder.

Um die Vielfalt weiter zu erhöhen, konnten im Frühjahr 2025 durch das Forum weitere 60 Wiesenblumen als kleine Setzlinge in den Boden gepflanzt werden: Flockenblumen, Wiesensalbei, Günsel, Margeriten, Hahnenfuss, Wundklee, Natternkopf, Storchenschnabel… 

Wir hoffen, dass sich die Wiesenblumen wohlfühlen, schön blühen und sich vermehren. Mit der ökologischen Aufwertung auf Teilen des Gemeindehaushausgartens und des Kindergartens entsteht im Zentrum des Dorfes immer mehr naturnaher Lebensraum, der Wildbienen, Schmetterlingen und zahlreichen Vögeln Platz bietet.

Frühlingsschnitt am Weidenhaus

Frühlingsschnitt am Weidenhaus

Das Weidenhaus, ein natürliches BauKunstWerk im Kindergarten Säget, erhält seinen alljährlichen Frühlingsschnitt.

Mit ganzer Kraft versucht ein Kindergärteler mit einer Gartenschere einen Ast abzuschneiden. Es braucht seine volle Konzentration und ein bisschen Mut, die scharfe Schere durch den Ast zu drücken, bis es ihm gelingt. Der Junge hilft mit seinen Gspändli, das mittlerweile beachtlich grosse Weidenhaus hinter dem Kindergarten im Säget zu pflegen. Für die Kinder des Kindergartens Säget ist das Weidenhaus sowohl ein Spielort, als auch ein Schattenspender oder Geheimplatz.

Die Lehrerinnen des Kindergartens fragten beim Forum Jegenstorf an, ob wir sie bei der alljährlichen Pflege ihres Weidenhauses unterstützen würden. Ein Vorhaben, das nur gelingt, wenn viele kräftige Hände gleichzeitig anpacken können. 

Während die Kindergartenkinder tatkräftig den unteren Teil ihres Weidenhauses schnitten und Weidenzweige in die Wände flochten, halfen wir den Lehrerinnen, das wuchernde Gebäude zu bändigen.  Einige Weidenbüschel banden wir zusammen, abstehende Äste schnitten wir zurück, bis das Weidenhaus am Ende ein verspieltes Dach erhielt und einem Sultanspalast aus 1001 Nacht glich. In wenigen Wochen werden die Weiden ausschlagen und den Naturpalast im schönsten Kleid zeigen.