Eine Schulklasse über die Jahreszeiten im Wald

Eine Schulklasse über die Jahreszeiten im Wald

Das Leben im Wald über die vier Jahreszeiten entdecken und selber bei Aufwertungsarbeiten Hand anlegen –
das taten die Kinder einer Schulklasse aus dem Säget.


Der Wunsch, mit seinen Schulkamerad*innen im Wald zu arbeiten, kam von einem Schüler selber: Der Erstklässler hatte seinen Vater Beat Haller oft in den Wald begleitet und ihm bei den Aufwertungsarbeiten einer Parzelle in der Silbere geholfen. Seine Lehrerin Verena Leuenberger nahm seine Begeisterung und seine Idee einer gemeinsamen Waldarbeit sogleich auf und bereitete die Umsetzung des Jahreszeitenprojekts mit Beat Haller vor.

Feuchtgebiet statt Entwässerung
Die Waldparzelle in der Silbere wird von einem Entwässerungsgraben durchzogen, der das Wasser aus der weiter oben liegenden Wiesenparzelle direkt in die Kanalisation ableitet und den Waldboden austrocknet. Schade, denn das Wasser könnte für die Schaffung eines wertvollen Feuchtgebietes im Wald genutzt werden. Dazu musste das Wasser im Wald zurückgehalten und verteilt werden und verschiedene Gehölze waren zu fällen, um mehr Licht in das Feuchtgebiet zu bringen. Beat Haller erarbeitete mit Zustimmung der Waldeigentümerin einen Projektplan und holte die Erlaubnis des Revierförsters Thomas Gut ein. Dann konnte es Ende April 2016 mit den Kindern losgehen.

Das Waldleben aktiv kennenlernen
Die Kinder konnten tun, was Kinder an Gewässern am liebsten tun: Dämme bauen, um das Wasser zu stauen. Daneben wurden Äste zu Haufen zusammengetragen, die Kleinsäugern, Reptilien, Amphibien und Vögeln Unterschlupf geben. In einem späteren Einsatz wurden Weidenstecklinge gepflanzt, die im frühen Frühjahr Wildbienen Nahrung bieten. Neben der Arbeit erhielten die Kinder viele anschauliche Informationen zum Leben im Wald und gingen selber auf Entdeckungsreise. Ein Highlight war die Führung durch den Revierförster und die Entdeckung eines Fuchsbaus.


Der Silberebach
Im Mai 2017 besuchte die Klasse (nun bereits als Klasse 2c) die Parzelle ein letztes Mal, um die durch die Arbeitseinsätze erreichten Veränderungen zu besichtigen. Dass nun immer ein Bächlein fliesst, beeindruckte die Kinder und es lag nahe, diesem einen Namen zu geben. Viele Vorschläge kamen zusammen: Moosbach, Allesbach, Der Bach der 100 Kaulquappen, Klassenbach, Neubach, 2C-Bach, Froschbach, Kleiner Waldbach, Moskitobach, Erlenbach, Rehbach, Silberebach (der letztendliche «Siegername») und andere. Die Bachnamen und Tagebucheinträge zeigen, dass die Kinder vieles über das Waldökosystem gelernt haben.

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