Kategorie: Berichte

Berichte des Forums

Achtung Amphibienwanderung!

Achtung Amphibienwanderung!

Frösche, Kröten und Molche sind aus dem Winterschlaf erwacht und brauchen zur Strassenüberquerung unseren Lotsendienst.


Das Lindeholz-Biotop ist ein gesuchter Laichplatz für Amphibien. Wenn nach dem Winter die ersten wärmeren Tage kommen, machen sie sich gleichzeitig aus ihren Quartieren in naheliegenden Wäldern auf, um in den Tümpeln ihren Laich abzulegen. Viele fallen dem Autoverkehr zum Opfer, wenn sie dabei Strassen überqueren müssen. So auch auf der Hindelbankstrasse beim Mooswald in Münchringen. Die  Umweltgruppe Hindelbank montiert deshalb seit fünf Jahren jeweils zur Wanderzeit einen Amphibienzaun entlang des Waldes. Von da werden die Amphibien zweimal täglich in Kübeln eigenhändig ins Lindehölzli transportiert. Seit diesem Jahr beteiligen sich auch Mitglieder des Forum Jegenstorf an dieser Amphibienrettung. Weitere Helfer und Helferinnen sind willkommen!

Der Amphibienzaun entlag der Hindelbankstrasse östlich von Münchringen vor der Autobahnunterführung.
Ein Verkehrsschild mahnt die Autolenker zur Vorsicht – vor wandernden Amphibien, aber auch vor den HelferInnen, die die Tiere entlang des Zauns zusammensammeln.

Auf der Waldseite des Zauns sind Kübel in die Erde eingegraben. In diese fallen die Tiere, wenn sie entlang des Zauns einen Weg suchen, um über die Strasse zu kommen. Im Hintergrund der Transporteimer, in dem die Tiere gesammelt und ins Biotop gebracht werden. Mit der  Platte wird nach Entfernung des Zauns das Kübelloch bis zum nächsten Jahr abgedeckt.

Gegen Ende der Lotsenzeit, Anfang April, sind vor allem noch Bergmolche auf der Wanderung. Manchmal fangen sich auch Mäuse, Spinnen oder Käfer in den Kübeln und müssen befreit werden.

Und wenn es keine Tiere zu retten gibt, dann bleibt entlang des Amphibienzauns immer noch einiges anderes zusammenzusammeln und an den richtigen Ort zu bringen…

Frühjahrsvorbereitung im Lindeholz-Biotop

Frühjahrsvorbereitung im Lindeholz-Biotop

Mitglieder des Forums Jegenstorf legten unter Anleitung der Umweltgruppe Hindelbank bei der «Frühlingsputzete» im Lindehölzli tatkräftig Hand an.

Am 10. Februar – es war zum Glück für die Arbeitenden ein trockener, recht sonniger und nicht zu kalter Tag – fanden die ersten Pflegearbeiten des Jahres im Biotop in Münchringen statt. Es ging vor allem darum, Licht in das Lindehölzli zu bringen, dessen Strauchbestand mit den Jahren zu dicht geworden war. Unter kundiger Leitung der erfahrenen Fachleute der Umweltgruppe Hindelbank arbeiteten auch mehrere VertreterInnen des Forums Jegenstorf mit.

Sträucher wurden ausgelichtet und zu dicht wachsende kleinere Bäume gefällt. Die Äste wurden zu grossen Haufen aufgeschichtet. Sie bieten verschiedenen Tieren – Igeln, Wiesel, Amphibien, Reptilien, Insekten – Unterschlupf und eine Nestgelegenheit. Ein Kirschbaum wurde «geringelt», d. h. ein Rindenstreifen ringsum weggeschnitten. Der mit der Zeit absterbene Baum wird mit seinem Totholz verschiedenen Käfern und Vögeln einen wichtigen und selten gewordenen Lebensraum sowie Nahrung bieten.

Wenig natürlichen Lebensraum haben heute auch die in Erde und Sand nistenden Wildbienenarten: Für sie wurde die ehemalige Grubenwand von hereingewachsenen Pflanzen gesäubert.

Die Arbeiten der Freiwilligen wurden mit  einem leckeren Znüni und Zvieri und nicht zuletzt mit vielen spannenden Informationen von Martin Bachmann von der UGH zum Leben im Biotop belohnt.

Und auch das Resultat der Arbeit lässt sich sehen:

Der «geringelte» Kirschbaum

Das Fundament der Asthaufen mit den kreuzweise aufgeschichteten grösseren Holzstücken bildet den nötigen Hohlraum, in dem sich die Tiere verstecken können. Auch die Steinblöcke bieten guten Unterschlupf.

Die Steinlinsen wurden von Laub und Ästen gesäubert.
Das Biotop ist bereit für das neue Leben im Frühling.
Biber in der Urtenen

Biber in der Urtenen

An der Urtenen haben sich seit einiger Zeit Biber eingerichtet…

Vielleicht haben Sie die Spuren im Bereich der renaturierten Urtenen bei Münchringen, z. T. auch im unteren Teil des Dorfbaches, auch schon gesehen: abgenagte und in tyischer Art gefällte Bäume und Äste. Zu Gesicht bekommen haben Sie dabei das grösste Nagetier der Schweiz aber wohl noch nicht: Der Biber ist vorwiegend in der Nacht aktiv.

Biber waren in der Schweiz einheimisch, bis sie im 19. Jahrhundert ausgerottet wurden. In den 1960er- und 70er-Jahren wurden wieder rund 140 Tiere ausgesetzt, die sich aber nur zögernd vermehrten. Erst seit den 1990ern ist der Biber in der Schweiz wieder im Vormarsch, sodass heute rund 3000 Tiere in unserem Land leben. Der Biber ist geschützt, auch seine Bauten dürfen nicht zerstört werden, solange sie keinen Schaden anrichten.

Der Biber ernährt sich rein vegetarisch, er liebt v. a. das weiche Holz von Weiden und Erlen. Dabei hat er es v. a. auf die oberen feinen Zweige abgesehen. Diese sind ihm natürlich erst nach dem Fällen der Bäume zugänglich. Er frisst aber im Sommer auch Kräuter, Maiskolben und Früchte, und hin und wieder nagt er auch an Stämmen mit härterem Holz wie Eichen, Ahorne oder Obstbäume. Um solche Bäume zu schützen reicht ein 1.30 Meter hohes Diagonal-Drahtgeflecht um den Stamm.

Eine Biberfamilie besteht aus den Eltern mit zwei Generationen Jungen. Sie leben in einem selbst gegrabenen Erdbau, dessen Eingang gut geschützt unter Wasser liegt. Wenn die Uferböschung  zu wenig hoch ist (unter 1m), wird als Dach der Höhle ein Asthaufen zusammengetragen, so dass eine «Biberburg» entsteht.
Das Revier einer Biberfamilie kann sich je nach Nahrungsangebot über eine Gewässerstrecke von 700 m bis 3 km ausdehnen und wird vehement gegen Eindringlinge verteidigt.

Wer mehr über diese interessanten Tiere und ihr Vorkommen in der Schweiz wissen möchte, informiert sich am besten im «Biber-Lexikon» von Pro Natura auf der Website www.hallobiber.ch.
Auf dieser Website werden auch Exkursionen, Entscheidungshilfen im «Biberdamm-Management» und viele andere nützliche Informationen zur Verfügung gestellt.

Das «Konzept Biber Schweiz» des Bundesamts für Umwelt (BAFU) von 2016 finden Sie unter www.bafu.admin.ch/uv-1612-d

Etwas später im Jahr (4. März 2018):

Auch ihm gefällts an unseren Gewässern – Graureiher am Dorfbach