Kategorie: Berichte

Berichte des Forums

Im Reich der Käfer

Im Reich der Käfer

Eine Führung im Silberenwald mit Lea Kamber, Käferexpertin aus Bangerten (BE)

Bei einer Führung im Silberenwald mit Lea Kamber, Käferexpertin aus Bangerten (BE), entdeckten und erfuhren Mitglieder und Gäste des Forum Jegenstorf anlässlich einer Exkursion zum 3. Geburtstag des Forums  Wissenswertes, Unbekanntes und Überraschendes über das Leben der Käfer.

Balkenschröter k
Balkenschröter

 

Käfer sind Schädlinge, Käfer sind unsympathisch, Käfer sind eklig – so lauten die gängigen Vorurteile über die hiesigen Käfer. Doch weit gefehlt! Wussten Sie, dass der Lebens-Zyklus der Käfer vergleichbar ist mit demjenigen der Schmetterlinge? Zuerst braucht es das Ei, dann folgt die Larve, weiter die verpuppte Larve und erst dann erscheint der Käfer. Im Gegensatz zu den Raupen der Schmetterlinge, benötigen die Larven der Käfer für ihre Entwicklung nicht nur einige Wochen, sondern mehrere Jahre! Es ist also eine lange Zeit, welche die Larve versteckt im Holz lebt und nicht sehr beweglich ist. Wenn die Käfer nach jahrelanger Entwicklung sichtbar werden, beträgt ihre Lebenszeit nur wenige Tage.

Sägebock k
Sägebock

Dies ist der Grund, weshalb wir die enormen Leistungen der meist versteckt lebenden Käfer kaum wahrnehmen können. Für jeden auf der Erde natürlich vorkommenden Stoff existieren Käfer, welche diesen verwerten können. Käferlarven arbeiten sich – zusammen mit Pilzen und Mikroorganismen – durch jegliche Art von Tot- und Altholz. Ohne diese Leistung würden unserer Wälder schon längst unter den anfallenden Mengen von Totholz begraben sein. Mehr noch, das in Humus umgewandelte Material ist für den Fortbestand des Waldes von grösster Bedeutung. Ohne das permanente Wirken der Holzinsekten kann der Wald gar nicht überleben. Von den rund 4‘000 Käferarten, welche in der Schweiz vorkommen, haben sich ca. 1‘000 auf Holz spezialisiert, nur ganz wenige von ihnen (besonders die Gruppe der Borkenkäfer) besiedeln gesundes, lebendes Holz und treten so als Schädlinge auf.

Bienenwolf k
Bienenwolf

Um überhaupt zu erfahren, wo welche Käfer leben, sind Beobachtungen von Laien besonders wichtig und sehr erwünscht. Sie als Leser/ Leserin haben die Möglichkeit, entdeckte Käfer oder Käferlarven als Foto mit der Angabe des Fundortes an Frau Lea Kamber zu senden (info@coleoptera.ch). Sie wird das Tier zu bestimmen versuchen, Ihnen eine Rückmeldung machen und den Fund auf der nationalen Datenbank eintragen.


Lea Kamber, Bangerten BE  / Beat Haller,  Forum Jegenstorf
(August 2016)

(Fotos: Guido Sauter)


Weitere Informationen zum Thema:
Artikel der NZZ vom 16.09.2016:
Neue Rote Listen – Um die Biodiversität in der Schweiz steht es schlecht
http://www.nzz.ch/wissenschaft/biologie/krise-der-biodiversitaet-neue-rote-listen-der-schweiz-ld.116446

Medienmitteilung des Bundesamtes für  Umwelt BAFU vom 13.9.2016:
Biodiversitätsverluste: Einheimische Käfer und Pflanzenarten stark unter Druck
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-63742.html

Rote Liste der Prachtkäfer, Bockkäfer, Rosenkäfer und Schröter- Gefährdete Arten in der Schweiz
http://www.bafu.admin.ch/publikationen/publikation/01867/index.html?lang=de

Dorffest 2015 – Wasser aller Art via Bio-Sirup und Luft-Sorbets

Dorffest 2015 – Wasser aller Art via Bio-Sirup und Luft-Sorbets

Am Samstagnachmittag des Jegenstorfer Dorffestes 2015 traf man neben dem Haupteingang des grossen Festzeltes einige Mitglieder des 2-jährigen Dorfvereins „Forum Jegenstorf“. Auf Plakaten der Vennersmühle-Wasserversorgung standen nützliche Informationen über das Jegenstorfer Hahnenwasser. Wie wir jetzt wissen, stammt dieses zu 99.5 % aus der Quelle in Rüderswil/Emmental. Das klare Quellwasser gelangt aus der Brunnstube in natürlichem Gefälle über Transportleitungen in die Reservoire, wo es dann in das 250-km-Leitungsnetz eingespiesen wird.

Zur Veranschaulichung konnten die Festbesucher Schnittmodelle eines Hydrantenoberteils und ‑unterteils sowie eines Wasserrohrs und eines Absperrschiebers bewundern.

Neben Infoplakaten und Exponaten hatte das Forum Jegenstorf einen Sirup- und Sorbetstand eingerichtet.

Für die Festbesucher bestand das Angebot, feinsten Bio-Sirup „vo Zaugg’s Biohof“ zu kaufen.

Drei Sorten „Zaugg-Sirupe“ (Zitronenmelisse, Rhabarber und Weichselkirschen) waren schon mit dem wertvollen Jegenstorfer Hahnenwasser verdünnt und in drei imposanten Mostflaschen zum Ausschank bereit.

Viele Besucher füllten sich einen Festbecher mit Sirupwasser und tranken den Zuckersaft genüsslich. Manche studierten noch interessiert den Info-Flyer des Forum Jegenstorf oder plauderten angeregt mit den anwesenden Forumsmitgliedern.

Das Highlight des Standes war die „In situ“-Herstellung von Luftsorbets mit flüssigem Stickstoff: Zum gerührten Fruchtsaft wurde der flüssige Stickstoff -̶ minus 196°C kalt! ̶ hinzugekippt, wobei sich in der Verdampfungswolke und dank kräftigem Rühren spontan eine Sorbetmasse bildete. Diese wurde anschliessend den Zuschauenden schön angerichtet übergeben.

Wir danken den Festorganisatoren für den idealen Standort und das sehr gelungene und fröhliche Dorffest.

Zwei Jahre Forum Jegenstorf

Zwei Jahre Forum Jegenstorf

Mit einem Grillfest in der Bollwaldhütte, an dem trotz Regen rund 15 Personen teilnahmen,


Mitten in einer Zeit, in der Umweltthemen wieder weniger Beachtung finden, hatten einige Unentwegte im Mai 2013 das Forum Jegenstorf gegründet. Mit Erfolg!

Mit einem Grillfest in der Bollwaldhütte, an dem trotz Regen rund 15 Personen teilnahmen, hat das Forum Jegenstorf sein zweijähriges Bestehen gefeiert.

Weil Nachhaltigkeit nie an den eigenen Grenzen aufhört, haben wir  auch Umweltinteressierte aus benachbarten Gemeinden eingeladen. Daraus ergaben sich neben dem geselligen Zusammensein ein interessanter Austausch zu bisherigen Projekten und Herausforderungen sowie Anregungen zu weiteren Initiativen zugunsten einer vielfältigen und gesunden Umwelt.

Zwar ist das gewählte Datum, der 8. Mai, dem Zufall zuzuschreiben. Dieser 70. Jahrestag der Beendigung des 2. Weltkriegs in Europa – mit der Kapitulation des nationalsozialistischen Schreckensregimes – hat allerdings sehr wohl etwas mit nachhaltiger Entwicklung zu tun. Denn Prosperität kann nur auf dem Boden von Respekt vor den Mitmenschen und der Umwelt entstehen.

Heute gilt es, die Lehren, die aus dem Zweiten Weltkrieg gezogen wurden, nicht zu vergessen.

Durch die Gründung der UNO sollte die Zusammenarbeit zwischen den Nationen gefördert und der Friede gesichert werden. Aus dieser ist später unter anderem auch unser Leitthema, die Agenda 21, entstanden. Gerade bei den globalen Umweltproblemen wie dem Klimawandel ist weltweite Zusammenarbeit nicht nur Garant für den Frieden, sondern nichts weniger als Überlebensnotwendigkeit. Dies geht in der kurzlebigen, oberflächlichen Medienlandschaft der Gegenwart leider oft unter.

Als Zeichen des Nachdenkens über die Geschichte und der Lehren für die Zukunft haben wir im Bollwald eine hölzerne Erinnerungskerze aufgestellt.

Erinnerungskerze
70 Jahre Kriegsende in Europa 8.5.2015