Kategorie: Berichte

Berichte des Forums

Neues Leben für die Schlossplatanen

Neues Leben für die Schlossplatanen

Das Forum Jegenstorf sorgte dafür, dass die gefällten Platanen auf seltene Käferlarven abgesucht wurden, und rettete einige mächtige Äste vor dem Schreddern.

Als wir von der Fällung der zwei ehrwürdigen Platanen auf der Südseite des Schlosses erfuhren, kontaktierten wir die Käferexpertin Lea Kamber und setzten uns mit dem verantwortlichen Gartenarchitekten und dem Holzerunternehmen in Verbindung.

Denn alte Bäume mit abgestorbenen, morschen Ästen und Stammteilen sind ein wichtiger Lebensraum für die immer seltener werdenden Holzkäfer. Deren Larven entwickeln sich im Mulm zu geschlechtsreifen Käfern, ein Prozess, der je nach Art mehrere Jahre dauern kann. Falls solche Käferlarven in den Platanen vorhanden waren, sollten sie von Lea Kamber an einen sicheren Ort gebracht werden, wo sie sich fertig entwickeln konnten.

Die Käferexpertin war dann am Fälltag Anfang November zusammen mit Vertreterinnen des Forums zur Stelle und konnte die morschen Baumstellen untersuchen. Bis dahin war nicht klar gewesen, ob unsere heimischen Käferarten auch in den nicht einheimischen Platanen einen Lebensraum finden. Lea Kamber untersuchte die relevanten Baumstellen eingehend, konnte aber keine Larven finden. Dies ist eine wichtige Erkenntnis für die Fachleute, die sich um die bedrohten Käfer der Schweiz kümmern.
Allerdings heisst das nicht, dass die Platanen keinen biologischen Wert hätten: Alte mächtige Bäume, egal ob heimisch oder nicht, bieten für viele andere Tierarten einen wichtigen Lebensraum, wie zum Beispiel für Vögel als Nist- und Ruheplatz oder Singwarte. Zudem tragen sie zur Verbesserung des lokalen Klimas und der Luftqualität bei.

 
Das Forum liess es nicht bei diesen Erkenntnissen und der Käferuntersuchung bewenden. Wir hatten nachvollziehen können, dass die zu nahe am Schloss gepflanzten und mittlerweile riesigen Platanen gefällt werden mussten, um das Gebäude vor Schäden zu bewahren. Aber wie viele Besucherinnen und Besucher des Schlossparkes, denen die Platanen ans Herz gewachsen sind, reuten die schönen Bäume auch uns. So verhandelten wir mit dem Fällunternehmen und kauften ihm rund zwanzig grosse Stämme (eigentlich sind es ja mächtige Äste…) ab.

Wir vermittelten die Stämme weiter an Künstler, Holzbauer und andere Interessierte. Die Platanen erhalten nun neues Leben als künstlerische Skulpturen, Garteneinfassung, Holzerblock, Tisch usw. Mehrere Stämme konnten wir den Kindergärten im Säget, Gyrisberg und Dählerstock übergeben, wo sie als Sitzbank und Spielgerät für die Kinder auf neue Art viel Freude machen werden. Gespannt sind wir auch, was aus der Arbeit der Holzkünstler entstehen wird.

Die Platanen in den Kindergärten, im Dählerstock rechts wurden sie zum Sauriermuseum:


Ein paar weitere Eindrücke:

Renaturierung des Urtenenbachs II

Renaturierung des Urtenenbachs II

Die Renaturierung der Urtene zwischen Münchringen und Holzmühle kommt voran…

Die in der Urtene auf unserem Gemeindegebiet lebenden Biber haben die Eingabe zur Renaturierung des Baches zwischen dem Restaurant Bad in Münchringen und der Brücke beim Schiesstand (siehe unseren Bericht vom 9.8.2018) wohl auch mitbekommen. Sie begannen diesen Sommer, die Idee bereits in die Tat umzusetzen, und haben beim Pfaffenloo/Engerich ein kunstvolles Stauwehr errichtet, um den Wasserstand der Urtene ihren Bedürfnissen anzupassen.

Hoffen wir nun, dass die Verantwortlichen beim Wasserbauverband Urtenen und bei der Gemeinde rasch nachziehen…

Wintervorbereitung im Lindehölzli

Wintervorbereitung im Lindehölzli

An mehreren Tagen – und unter Mithilfe einer Ziegenherde – wurde das Biotop für die Überwinterung und den kommenden Frühling vorbereitet.

Ende Oktober fand im Biotop im Lindeholz ein ungewohnter Einsatz statt. Es ging nicht wie sonst zu dieser Zeit darum, das Gras zu mähen: Diese Arbeit sollten dieses Jahr Ziegen übernehmen. Mitglieder des Forums halfen also unter der Leitung von Martin Bachmann und der Besitzerfamilie der Ziegen mit, Pfosten einzuschlagen und das Biotop rundum mit einem dreifachen Elektrodraht zu umzäunen. Dazu musste an einigen Stellen auch Platz im Gebüsch geschaffen und eine Schneise gerodet werden.

Die Ziegen leisteten dann während einer knappen Woche ganze Arbeit: Sie frassen nicht nur das Gras, sondern stutzten auch Sträucher zurecht.

In einer weiteren Aktion wurde dann Anfang Dezember das noch übrig gebliebene Gras gemäht, die Tümpel von Laub befreit und der Betonweiher ausgelassen und geputzt. Er wird erst wieder im Frühling für die Kreuzkröten gefüllt, damit diese ihren Laich in ein von Fressfeinden und früher im Jahr laichenden Amphibien freies Gewässer absetzen können.