Kategorie: Berichte

Berichte des Forums

Besuch der Stiftung Wildstation Landshut in Utzenstorf

Besuch der Stiftung Wildstation Landshut in Utzenstorf

Unsere Wildtiere und unsere Artenvielfalt sind einem zunehmenden Druck ausgesetzt. Die Anwesenheit des Menschen in ihren Lebensräumen und unsere Infrastrukturen wie beispielweise Strassen, Eisenbahnen oder Stromleitungen haben oft negative Auswirkungen auf einheimische Wildtierarten.

Die Stiftung Wildstation Landshut in Utzenstorf kümmert sich jährlich um verletzte, kranke oder verwaiste einheimische Wildtiere. Nicht wenige dieser geschützten Tiere sind auch Opfer des Jagdinstinkts unserer geliebten Büsis. Die Pfleglinge werden professionell behandelt und betreut und – wenn immer möglich – nach der Rehabilitation wieder ausgewildert. 2021 wurden vom kleinen Team der Wildstation mehr als 3’000 Wildtierpatienten aus mehr als 100 unterschiedlichen Arten betreut. Bei ungefähr der Hälfte der Tiere handelt es sich um Igel, ein Drittel sind Singvögel. Bei den restlichen Pfleglingen handelt es sich beispielsweise um Greifvögel, Eulen, Nagetiere und Säugetiere wie Fledermäuse. Nur ungefähr ein Drittel der Patienten wird wieder gesund und kann nach einer erfolgreichen Rehabilitation wieder in die Natur entlassen werden. Die Patienten, die aufgrund ihrer Verletzungen keine Aussicht haben auf Überlebenschancen in der freien Natur, werden von ihrem Leiden erlöst. Diese Erfolgsquote mag vielleicht enttäuschend erscheinen. Doch bei einigen stark gefährdeten oder gar vom Aussterben bedrohten Arten ist jedes einzelne Individuum wichtig für das Überleben seiner Population in der Schweiz.

Am 20. August 2022 haben wir vom Verein Forum Jegenstorf die Wildstation in Utzenstorf besucht. Unser Mitglied Elisa, die auch Teil vom Freiwilligenteam der Wildstation ist, konnte uns durch die Institution führen und diese von innen zeigen. Das ca. 16’000 m2 grosse Areal umfasst ein Hauptgebäude mit den Behandlungsräumen und der «Intensivstation» für die Patienten, sowie diverse Volieren, Gehege und Stallungen für die unterschiedlichen Phasen der Wildtierrehabilitation. Da die Umweltbildung zu den Schwerpunkten der Wildstation gehört, wird dem interessierten Publikum auch ein öffentlicher Naturlehrpfad mit Infotafeln, Schaukästen und interaktives Anschauungsmaterial angeboten.

Hast Du gewusst, dass Baby-Igel nur ca. 100 Stacheln haben, später als erwachsene Tiere hingegen ca. 8’000? Oder dass wir in der Schweiz 30 Fledermausarten haben und alle bundesrechtlich geschützt sind? Wusstest Du, dass die Aussenkanten der Schwungfedern von Eulen, die nachtaktiv sind, ausgefranst sind, sodass sie lautlos in der Nacht jagen können? Diese und viele andere wildbiologische Anekdoten und Hintergrundinformationen über die Arbeit der Wildstation konnte uns Elisa während der fast 90 Minuten langen Führung näherbringen.

Die Stiftung Wildstation Landshut ist rein spendenfinanziert und das Team selbst übernimmt diese aufwendige Geldbeschaffung. Weitere Informationen über die Aktivitäten und Angebote der Wildstation sowie die Möglichkeit, die Pfleglinge mit einer Spende zu unterstützen, findest Du unter www.wildstation.ch.

Neophyten-Clean-up

Neophyten-Clean-up

Am 2. Juli 2022 erweiterten wir die allmonatliche samstägliche Abfallsammelaktion durch eine Jätaktion von invasiven Neophyten.


Heschberg-Waldrand, Zuzwilstrasse, Hubelweg, Solothurnstrasse, General-Guisan-Strasse, Bernstrasse – an all diesen Orten ging eine engagierte Gruppe von 11 Frauen, Männern und Buben dem Berufkraut und den amerikanischen Goldruten an den Kragen bzw. an die Wurzeln. Diese sogenannten invasiven Neophyten verdrängen einheimischen Pflanzen und stören so das ökologische Gleichgewicht.

Zwölf prall gefüllte 110-Liter-Abfallsäcke waren das Resultat unserer dreistündigen Aktion. Die Säcke wurden vom Werkhof zur Verfügung gestellt, der auch die Entsorgung der Pflanzen in der Kehrichtverbrennung übernahm.

Die geschulten Augen der Jäter:innen sehen nun überall noch weitere Neophyten, die gejätet und entsorgt werden sollten – an Strassenrändern, auf Brachland, auf Waldwegen, zwischen Viehweiden und sogar in Privatgärten. Helfen Sie doch mit, unsere Umgebung frei von diesen invasiven Neophyten zu erhalten! Auch die Gemeinde ruft dazu auf (vgl. den Artikel im Jegenstorfer 3/2021).

Informationen zu den einzelnen invasiven Neophyten und zur fachgerechten Entfernung und Entsorgung finden Sie auf dieser Website auf der Themenseite Invasive Neophyten.

Aufgepasst zum Beispiel, wenn das Berufkraut bereits Samen gebildet hat: Dann sollte es nicht mehr gejätet werden, um nicht noch mehr Samen zu verbreiten.

Foodwaste – die Situation in Jegenstorfer Geschäften

Foodwaste – die Situation in Jegenstorfer Geschäften

Die Arbeitsgruppe Foodwaste des Forum Jegenstorf, bestehend aus drei Mitgliedern, ist der Frage nachgegangen, was in hiesigen Restaurants und Geschäften mit Essensresten und nicht verkauften Nahrungsmitteln geschieht bzw. was getan wird, um die Verschwendung von Lebensmitteln zu verhindern. Nachfolgend eine kurze Zusammenfassung des Vorgehens und der Ergebnisse der Umfrage.


Liste mit Geschäften
Wir erstellten eine Liste von möglichst vielen Geschäften in Jegenstorf, die Lebensmittel in irgendeiner Form verkaufen, also auch z. B. Restaurants und Take away-Shops.
Für die Umfrage übernahm jedes Mitglied 3 oder 4 Geschäfte.

Fragebogen
Als nächstes stellten wir einen Fragebogen zusammen.
Ungefährer Wortlaut unserer Fragen:

  1. Ist Foodwaste für Sie bzw. Ihr Geschäft ein Thema?
  2. Was tun Sie, um Foodwaste zu vermeiden?
  3. Hätten Sie weitere Ideen, um Foodwaste zu vermeiden, konnten diese aber nicht oder noch nicht umsetzen? Wenn ja, aus welchen Gründen?
  4. Könnten Sie sich vorstellen, einige der nachfolgend aufgeführten Ideen auszuprobieren?
    Warum? Warum nicht?
  • Apps (Too Good to Go = die App zeigt Konsumenten, welche Geschäfte unverkaufte Lebensmittel günstig abgeben),
  • öffentliche Kühlschränke = «bring was du willst, nimm was du brauchst»,
  • Angebote wie Äss-Bar = «frisch von gestern»,
  • öffentliche Kühlschränke

Resultate, zusammengefasst, summarisch
Die befragten Geschäfte haben ein grosses Interesse daran, möglichst wenig Überschuss zu produzieren. Das Thema Foodwaste ist allen bewusst und sie handeln entsprechend.

Verschiedene Methoden
Das Wichtigste: Nicht zu viel produzieren, sondern sehr genau rechnen und abschätzen und flexibel bleiben und zum Beispiel nachproduzieren nach Bedarf dort, wo dies möglich ist.

Es wird nichts weggeworfen
Wenn trotzdem einmal Lebensmittel übrigbleiben, werden sie in irgendeiner Form verwertet:

  • für den Hausgebrauch
  • für Tiernahrung
  • für Kompost
  • oder es wird daraus Biogas hergestellt.

Wichtiger Appell an die Kundschaft
„Bitte vorausschauend und bewusst und gezielt einkaufen und auf keinen Fall mehr einkaufen, als auch wirklich gegessen werden kann!“
Ein Grossteil des Foodwastes wird durch Private verursacht. Beispielsweise werden vor Festtagen Unmengen von Esswaren eingekauft, die dann gar nicht alle gegessen und danach weggeworfen werden.

Hoffnung: Es scheint in vielen Köpfen angekommen zu sein
Seit einigen Monaten wird Foodwaste ein zunehmend wichtigeres Thema, das nicht nur in allen Medien immer wieder bearbeitet, sondern auch bei zahlreichen Firmen aktiv angegangen wird.
Die drohende Lebensmittelknappheit und verschiedene Lieferschwierigkeiten infolge des Ukrainekonfliktes dürften dazu beitragen, dass sich dieser Trend verstärkt.

Sistierung
Die Arbeitsgruppe sieht ihre Aufgabe gegenwärtig als erfüllt an; ihr Auftrag wird sistiert. Sollte sich von neuem Bedarf zeigen, kann sie reaktiviert werden.