Autor: Marianne König

Frühjahrsvorbereitung im Lindeholz-Biotop

Frühjahrsvorbereitung im Lindeholz-Biotop

Mitglieder des Forums Jegenstorf legten unter Anleitung der Umweltgruppe Hindelbank bei der «Frühlingsputzete» im Lindehölzli tatkräftig Hand an.

Am 10. Februar – es war zum Glück für die Arbeitenden ein trockener, recht sonniger und nicht zu kalter Tag – fanden die ersten Pflegearbeiten des Jahres im Biotop in Münchringen statt. Es ging vor allem darum, Licht in das Lindehölzli zu bringen, dessen Strauchbestand mit den Jahren zu dicht geworden war. Unter kundiger Leitung der erfahrenen Fachleute der Umweltgruppe Hindelbank arbeiteten auch mehrere VertreterInnen des Forums Jegenstorf mit.

Sträucher wurden ausgelichtet und zu dicht wachsende kleinere Bäume gefällt. Die Äste wurden zu grossen Haufen aufgeschichtet. Sie bieten verschiedenen Tieren – Igeln, Wiesel, Amphibien, Reptilien, Insekten – Unterschlupf und eine Nestgelegenheit. Ein Kirschbaum wurde «geringelt», d. h. ein Rindenstreifen ringsum weggeschnitten. Der mit der Zeit absterbene Baum wird mit seinem Totholz verschiedenen Käfern und Vögeln einen wichtigen und selten gewordenen Lebensraum sowie Nahrung bieten.

Wenig natürlichen Lebensraum haben heute auch die in Erde und Sand nistenden Wildbienenarten: Für sie wurde die ehemalige Grubenwand von hereingewachsenen Pflanzen gesäubert.

Die Arbeiten der Freiwilligen wurden mit  einem leckeren Znüni und Zvieri und nicht zuletzt mit vielen spannenden Informationen von Martin Bachmann von der UGH zum Leben im Biotop belohnt.

Und auch das Resultat der Arbeit lässt sich sehen:

Der «geringelte» Kirschbaum

Das Fundament der Asthaufen mit den kreuzweise aufgeschichteten grösseren Holzstücken bildet den nötigen Hohlraum, in dem sich die Tiere verstecken können. Auch die Steinblöcke bieten guten Unterschlupf.

Die Steinlinsen wurden von Laub und Ästen gesäubert.
Das Biotop ist bereit für das neue Leben im Frühling.
Biber in der Urtenen

Biber in der Urtenen

An der Urtenen haben sich seit einiger Zeit Biber eingerichtet…

Vielleicht haben Sie die Spuren im Bereich der renaturierten Urtenen bei Münchringen, z. T. auch im unteren Teil des Dorfbaches, auch schon gesehen: abgenagte und in tyischer Art gefällte Bäume und Äste. Zu Gesicht bekommen haben Sie dabei das grösste Nagetier der Schweiz aber wohl noch nicht: Der Biber ist vorwiegend in der Nacht aktiv.

Biber waren in der Schweiz einheimisch, bis sie im 19. Jahrhundert ausgerottet wurden. In den 1960er- und 70er-Jahren wurden wieder rund 140 Tiere ausgesetzt, die sich aber nur zögernd vermehrten. Erst seit den 1990ern ist der Biber in der Schweiz wieder im Vormarsch, sodass heute rund 3000 Tiere in unserem Land leben. Der Biber ist geschützt, auch seine Bauten dürfen nicht zerstört werden, solange sie keinen Schaden anrichten.

Der Biber ernährt sich rein vegetarisch, er liebt v. a. das weiche Holz von Weiden und Erlen. Dabei hat er es v. a. auf die oberen feinen Zweige abgesehen. Diese sind ihm natürlich erst nach dem Fällen der Bäume zugänglich. Er frisst aber im Sommer auch Kräuter, Maiskolben und Früchte, und hin und wieder nagt er auch an Stämmen mit härterem Holz wie Eichen, Ahorne oder Obstbäume. Um solche Bäume zu schützen reicht ein 1.30 Meter hohes Diagonal-Drahtgeflecht um den Stamm.

Eine Biberfamilie besteht aus den Eltern mit zwei Generationen Jungen. Sie leben in einem selbst gegrabenen Erdbau, dessen Eingang gut geschützt unter Wasser liegt. Wenn die Uferböschung  zu wenig hoch ist (unter 1m), wird als Dach der Höhle ein Asthaufen zusammengetragen, so dass eine «Biberburg» entsteht.
Das Revier einer Biberfamilie kann sich je nach Nahrungsangebot über eine Gewässerstrecke von 700 m bis 3 km ausdehnen und wird vehement gegen Eindringlinge verteidigt.

Wer mehr über diese interessanten Tiere und ihr Vorkommen in der Schweiz wissen möchte, informiert sich am besten im «Biber-Lexikon» von Pro Natura auf der Website www.hallobiber.ch.
Auf dieser Website werden auch Exkursionen, Entscheidungshilfen im «Biberdamm-Management» und viele andere nützliche Informationen zur Verfügung gestellt.

Das «Konzept Biber Schweiz» des Bundesamts für Umwelt (BAFU) von 2016 finden Sie unter www.bafu.admin.ch/uv-1612-d

Etwas später im Jahr (4. März 2018):

Auch ihm gefällts an unseren Gewässern – Graureiher am Dorfbach
Mitwirkung Alltagsveloroute Jegenstorf – Bätterkinden

Mitwirkung Alltagsveloroute Jegenstorf – Bätterkinden

Das Forum Jegenstorf hat sich an der Mitwirkung zur geplanten Veloverbindung beteiligt.

Die Regionalkonferenz Bern-Mittelland RKBM will mit alltagstauglichen Routen den Veloverkehr konkurrenzfähiger und attraktiver machen. Im Rahmen des Ausbaus des RBS-Trassees auf Doppelspur bietet sich die Gelegenheit, die Baupisten und künftige Unterhaltswege des RBS zwischen Jegenstorf und Bätterkinden für den Veloverkehr zu nutzen.

Das Forum spricht sich – vor dem Hintergrund der Förderung des Langsamverkehrs – für diese Veloroute aus.
Wir haben unsere Eingabe auf den Streckenabschnitt Jegenstorf – Grafenried beschränkt.

Um die z. T. gefährliche Route der Hauptstrasse entlang durch Jegenstorf zu meiden und das Linksabbiegen von der Solothurnstrasse in den Solecht zu entschärfen, brachten wir eine alternative Verbindung via Bahnhofstrasse – Guisanstrasse – Brückackerstrasse – Dättenmoosweg ein.


Weiter sprachen wir uns gegen eine Asphaltierung und für eine Schotter-/Mergel-Chaussierung auf der Strecke vom Solecht durch den Wald nach Grafenried aus (dem jetzigen Feldweg). Dies entspricht allerdings nicht dem Anforderungsstandard der Alltagsvelorouten, die durchgehend asphaltiert sein müssen. (S. 12/13) Allenfalls würde aus Kostengründen eine Reduktion des Standards in Frage kommen.

Wir hoben auch hervor, dass auf zusätzliche Beleuchtung verzichtet werden sollte, um nicht noch mehr Lichtemissionen hervorzubringen, bzw., dass allfällige Kandelaber mit Bewegungsmeldern ausgestattt werden sollten.

Im Schlussbericht zur Planungsstudie sind auch Kostenberechnungen enthalten.