Littering und Clean-up

Littering und Clean-up

Achtlos weggeworfener und liegengelassener Abfall hat Auswirkungen auf die Lebensqualität, er gefährdet Pflanzen, Tiere und Menschen, entzieht Materialien der Wiederverwertung, führt dadurch zu Ressourcenverschwendung und verursacht für die Beseitigung hohe Kosten. Das zunehmende Littering ist ein Ärgernis für alle (vgl. die Webseite Littering des Bundesamtes für Umwelt BAFU).

Welcher Abfall und warum?
Pet-, Alu- und Glas-Getränkedosen und-flaschen, Take-away- und andere Verpackungen, Zeitungen, Papierfetzen, Taschentücher, Täfelipapiere, Gesichtsmasken, Kaugummis, Zigarettenfilter etc. sind auf Trottoirs, an Strassenrändern, in Wiesen und Gewässern zu finden.
Das Littering ist das Resultat von Aktivitäten, die vermehrt vom privaten in den öffentlichen Raum und die Natur verlagert werden, wie das Take-away-Mittagessen, das Beisammensein am Abend. Einwegverpackungen haben überhand genommen, der Konsum im öffentlichen Raum ist «salonfähig» geworden, die Sozialkontrolle hat abgenommen.

Auswirkungen des Littering
Abfall im öffentlichen Raum stört, vermindert die Lebensqualität und das Sicherheitsgefühl der Menschen und beeinträchtigt das Image des betroffenen Ortes.
Substanzieller sind die ökologischen Folgen: Littering verunreinigt und vergiftet Boden und Wasser, die giftigen Stoffe gelangen in die Nahrungskette. Dazu gehören z. B. Mikroplastik oder Gifte aus Zigarettenstummeln. Aludosen oder Plastikflaschen auf einer Wiese können bei der Grasernte zerhackt ins Viehfutter gelangen und bei den Tieren zu tödlichen inneren Verletzungen führen (vgl. «Abfall tötet» des Bauernverbands). Eine Zigarettenkippe verschmutzt bis zu 60 Liter Wasser.
Die Zersetzung des Mülls in der Natur braucht sehr lange, bei einem Styroporbecher z. B. sind es 500 Jahre.
Nicht zuletzt werden weggeworfene Gegenstände dem Recycling entzogen, es braucht also neue Ressourcen zur Herstellung von Produkten.

Zahlen und Kosten
In der Schweiz werden jährlich etwa 840 Millionen Abfallstücke «gelittert», also mehr als 100 Stück Abfall pro Person. Dazu kommen noch einmal mindestens ebenso viele Zigarettenstummel (vgl. Zero Littering/BAFU).
Die Kosten der Gemeinden für die Beseitigung von Littering im öffentlichen Raum belaufen sich in der Schweiz gemäss einer Studie des BAFU von 2011 auf jährlich 150 Mio. CHF, d. h. pro Kopf 18.50 CHF, was rund 20 % der totalen Kosten der kommunalen Abfallensorgung entspricht. Im öffentlichen Verkehr kommen dazu nochmals 50 Mio. CHF. In den Gemeinden fallen für die Reinigung 77 Mio. CHF für Take-Away-Material an und 53 Mio. für Zigaretten.
Eine weitere Studie von 2021 zeigt, dass an Seeufern auf hundert Meter rund 200 Abfallobjekte liegen, darunter 20 Zigarettenfilter (vgl. Webseite des BAFU zum Thema).

Interessengemeinschaft für eine saubere Umwelt (IGSU)
Die IGSU wurde 2007 gegründet, von Recyclingunternehmen für Aluminium und PET, denen sich danach weitere Partner und Gönner aus konsumnahen Bereichen anschlossen.
Die IGSU arbeitet mit Sensibilisierungsmassnahmen und Aufräumaktionen gegen Littering. Sie hat Angebote für Gemeinden und Städte, Schulen und Unternehmen und schickt dazu auch ein IGSU-Botschafter-Team auf den Weg. Eine grosse Abfallsammelaktion findet jeweils schweizweit anlässlich des internationalen Clean-up-Day im September statt. Für regelmässige individuelle Reinigungsaktionen stellt die IGSU ein Tool für Raumpatenschaften zur Verfügung.

Clean-up-Aktionen des Forum Jegenstorf
Das Forum Jegenstorf beteiligt sich seit 2020 am jährlichen internationalen Clean-up-Day im September. Da Abfall nicht nur in diesem Monat ein Problem ist, wird seit Dezember 2021 jeden ersten Samstag im Monat eine Aufräumaktion im öffentlichen Raum in der Gemeinde durchgeführt. Im Frühsommer gilt das Clean-up auch den Neophyten wie Berufkraut und Amerikanische Goldrute. Im Jahr 2022 kamen so neben dem anderen Abfall gegen 14’000 Zigarettenstummel und zwölf 110-Liter-Säcke Neophyten zusammen.
Das Forum Jegenstorf tritt seit 2023 auch als Organisatorin von Raumpatenschaften gegen Littering der IGSU auf: Raumpaten und Raumpatinnen (Individuen oder Gruppen) übernehmen dabei die Verantwortung für das regelmässige Aufräumen eines selbst gewählten Gebietes. Die Anmeldung für eine Raumpatenschaft erfolgt über www.raumpatenschaft.ch (mittels Button am rechten Rand bzw. unten: «Raumpate werden»). Nach Überprüfung der Angaben erhalten die Angemeldeten ein Begrüssungs- und Informationsmail und das Login mit ortsspezifischen Informationen.

Die Clean-up-Einsätze des Forum Jegenstorf sind mit der Bauverwaltung und dem Werkhof von Jegenstorf abgesprochen und werden von ihnen materiell unterstützt.

Links zu umfassenden Informationen