Das Biotop Lindeholz

Von der Grube zum Biotop
Das ehemalige Grubenareal im Lindeholz war 1986 von der Gemeinde Münchringen und Pro Natura Bern unter Mithilfe vieler Freiwilliger als Lebensraum für Amphibien, Reptilien und Insekten eingerichtet worden. Wegen fehlender Pflege verlandeten die Gewässer mit der Zeit. 2014 wurden die Tümpel saniert und die Umweltgruppe Hindelbank (UGH) von der Gemeinde Münchringen mit der Pflege beauftragt. Seit der Fusion mit Münchringen liegt die Verantwortung für den Unterhalt, der weiterhin von der UGH geleistet wird, bei der Gemeinde Jegenstorf. Das Forum Jegenstorf beteiligt sich seit 2017 an den Pflegearbeiten.
Die drei Tümpel
Der kleinste Tümpel ist natürlichen Ursprungs, ein zweiter ist ein sog. Folienweiher (d. h. eine Folie verhindert das Versickern des Wassers), der dritte ist betoniert und mit einem Abfluss versehen, um das Wasser im Herbst abzulassen. Es wird erst im späten Frühjahr eingelassen, wenn die selten gewordenen Kreuzkröten ihren Laich ablegen. Dieser ist dann vor den räuberischen Larven von Libellen oder vor den Kaulquappen der Grasfrösche geschützt, die früher im Jahr laichen.
Vielfältiger Lebensraum
Die drei Tümpel fallen den BesucherInnen auf den ersten Blick am meisten auf, das Lindeholz-Biotop enthält aber noch viele weitere Lebensbereiche für diverse Tierarten. Wildbienen finden an der ehemaligen Grubenwand Nistgelegenheiten, Steinlinsen und Asthaufen bieten Unterschlupf für Eidechsen, Blindschleichen, Amphibien und Kleinsäuger wie Wiesel und Igel, Büsche und Bäume werden von Vögeln als Versteck und zum Nisten gebraucht. Die gegen Westen angelegte Hecke ist eine wichtige Vernetzung zwischen dem Lindeholz und dem Mooswald. Die Tümpel selber sind nicht nur Laichgewässer für verschiedene Amphibien, sondern werden auch von vielen Wasser-Kleinlebewesen und Insektenlarven bevölkert.

Ausserhalb des Biotops ist die vom Lindeholz zum Mooswald führende Hecke ein weiterer Lebensraum und eine wichtige geschützte Verbindung zwischen den beiden Wäldern.
Ohne Pflege geht’s nicht
Nicht nur die Weiher, das ganze Biotop braucht umsichtige Pflege, damit es seine Funktion behalten kann: Das Gras muss geschnitten, Neophyten wie Goldrute oder Berufkraut müssen entfernt, Weiher, Grubenwand und Steinlinsen von hereinwachsenden Pflanzen gesäubert werden. In mehreren Einsätzen pro Jahr werden diese Arbeiten von Freiwilligen der Umweltgruppe Hindelbank und des Forum Jegenstorf geleistet. Nicht zuletzt gehört auch der «Amphibienlotsendienst» zur Pflege: Ende Winter werden Frösche, Kröten und Molche, die von ihrem Winterquartier im Mooswald zum Laichen ins Lindeholz ziehen, durch einen Amphibienzaun vor dem Überqueren der Hindelbankstrasse abgehalten und durch Freiwillige direkt zu den Tümpeln im Lindeholz transportiert.
In verschiedenen Berichten sind die Amphibienrettungsaktionen und die Pflegearbeiten im Biotop unter Berichte auf dieser Website beschrieben.