Autor: Marianne König

«Saisonende»

«Saisonende»

Am 11. April 2018 hiess es für dieses Jahr: Ende des Amphibienlotsens und Abbau des Amphibienzauns.

Anfangs April wandern die ersten Amphibien bereits wieder von den Laichplätzen zurück in die Wälder. Damit sie nach dem Überqueren der Strasse nicht etwa vom Amphibienzaun aufgehalten werden, muss dieser rechtzeitig entfernt werden.
Dieses Jahr gab Martin Bachmann von der Umweltgruppe Hindelbank am 11. April das Signal dazu. Neben dem eingespielten Team der UGH beteiligten sich zwei Mitglieder des Forums Jegenstorf an den Arbeiten, um diese von der Pike auf zu lernen.
Zuerst kam der lange Zaun bei der Autobahnüberführung in der Holzmühle an die Reihe, dann «unser» kürzerer in Münchringen.

Zuerst werden Haftklammern, Haltepföstchen, Heringe und Spannseile gelöst. Dann wird der Zaun auf dem Boden ausgelegt und an einer trockenen Stelle mit Besen gereinigt. Danach wird alles auf einen Kleintraktor geladen und zum Werkhof Hindelbank gefahren.

Dort werden die Klammern und Streben säuberlich ausgelegt, gereinigt und…

… nach dem Trockenen alles schön geordnet in grosse Kisten verpackt im Werkhof gelagert – bis zu den ersten wärmeren Tagen im Februar des nächsten Jahres.


Achtung Amphibienwanderung!

Achtung Amphibienwanderung!

Frösche, Kröten und Molche sind aus dem Winterschlaf erwacht und brauchen zur Strassenüberquerung unseren Lotsendienst.


Das Lindeholz-Biotop ist ein gesuchter Laichplatz für Amphibien. Wenn nach dem Winter die ersten wärmeren Tage kommen, machen sie sich gleichzeitig aus ihren Quartieren in naheliegenden Wäldern auf, um in den Tümpeln ihren Laich abzulegen. Viele fallen dem Autoverkehr zum Opfer, wenn sie dabei Strassen überqueren müssen. So auch auf der Hindelbankstrasse beim Mooswald in Münchringen. Die  Umweltgruppe Hindelbank montiert deshalb seit fünf Jahren jeweils zur Wanderzeit einen Amphibienzaun entlang des Waldes. Von da werden die Amphibien zweimal täglich in Kübeln eigenhändig ins Lindehölzli transportiert. Seit diesem Jahr beteiligen sich auch Mitglieder des Forum Jegenstorf an dieser Amphibienrettung. Weitere Helfer und Helferinnen sind willkommen!

Der Amphibienzaun entlag der Hindelbankstrasse östlich von Münchringen vor der Autobahnunterführung.
Ein Verkehrsschild mahnt die Autolenker zur Vorsicht – vor wandernden Amphibien, aber auch vor den HelferInnen, die die Tiere entlang des Zauns zusammensammeln.

Auf der Waldseite des Zauns sind Kübel in die Erde eingegraben. In diese fallen die Tiere, wenn sie entlang des Zauns einen Weg suchen, um über die Strasse zu kommen. Im Hintergrund der Transporteimer, in dem die Tiere gesammelt und ins Biotop gebracht werden. Mit der  Platte wird nach Entfernung des Zauns das Kübelloch bis zum nächsten Jahr abgedeckt.

Gegen Ende der Lotsenzeit, Anfang April, sind vor allem noch Bergmolche auf der Wanderung. Manchmal fangen sich auch Mäuse, Spinnen oder Käfer in den Kübeln und müssen befreit werden.

Und wenn es keine Tiere zu retten gibt, dann bleibt entlang des Amphibienzauns immer noch einiges anderes zusammenzusammeln und an den richtigen Ort zu bringen…

Frühjahrsvorbereitung im Lindeholz-Biotop

Frühjahrsvorbereitung im Lindeholz-Biotop

Mitglieder des Forums Jegenstorf legten unter Anleitung der Umweltgruppe Hindelbank bei der «Frühlingsputzete» im Lindehölzli tatkräftig Hand an.

Am 10. Februar – es war zum Glück für die Arbeitenden ein trockener, recht sonniger und nicht zu kalter Tag – fanden die ersten Pflegearbeiten des Jahres im Biotop in Münchringen statt. Es ging vor allem darum, Licht in das Lindehölzli zu bringen, dessen Strauchbestand mit den Jahren zu dicht geworden war. Unter kundiger Leitung der erfahrenen Fachleute der Umweltgruppe Hindelbank arbeiteten auch mehrere VertreterInnen des Forums Jegenstorf mit.

Sträucher wurden ausgelichtet und zu dicht wachsende kleinere Bäume gefällt. Die Äste wurden zu grossen Haufen aufgeschichtet. Sie bieten verschiedenen Tieren – Igeln, Wiesel, Amphibien, Reptilien, Insekten – Unterschlupf und eine Nestgelegenheit. Ein Kirschbaum wurde «geringelt», d. h. ein Rindenstreifen ringsum weggeschnitten. Der mit der Zeit absterbene Baum wird mit seinem Totholz verschiedenen Käfern und Vögeln einen wichtigen und selten gewordenen Lebensraum sowie Nahrung bieten.

Wenig natürlichen Lebensraum haben heute auch die in Erde und Sand nistenden Wildbienenarten: Für sie wurde die ehemalige Grubenwand von hereingewachsenen Pflanzen gesäubert.

Die Arbeiten der Freiwilligen wurden mit  einem leckeren Znüni und Zvieri und nicht zuletzt mit vielen spannenden Informationen von Martin Bachmann von der UGH zum Leben im Biotop belohnt.

Und auch das Resultat der Arbeit lässt sich sehen:

Der «geringelte» Kirschbaum

Das Fundament der Asthaufen mit den kreuzweise aufgeschichteten grösseren Holzstücken bildet den nötigen Hohlraum, in dem sich die Tiere verstecken können. Auch die Steinblöcke bieten guten Unterschlupf.

Die Steinlinsen wurden von Laub und Ästen gesäubert.
Das Biotop ist bereit für das neue Leben im Frühling.