Autor: Marianne König

Standaktion mit Dark-Sky Switzerland

Standaktion mit Dark-Sky Switzerland

Die Standaktion zusammen mit dem Verein Dark-Sky hat viele Interessierte angezogen, die sich über die Auswirkungen nächtlicher Beleuchtung informiert haben.

Dunkel, und mit der Zeit recht heiss war es an diesem schönen Samstagvormittag im schwarzen Zelt von Dark-Sky.  Das hielt die vielen Interessierten nicht davon ab, sich von zwei Fachleuten des Vereins Dark-Sky Switzerland ausführlich über die Auswirkungen menschengemachter Beleuchtung informieren zu lassen. Je nach Lichtart – z. B. Anteil an Blaulicht – und Lichtstärke werden Insekten, Fledermäuse und Vögel stark beeinträchtigt, unter ihnen insbesondere auch die in der Nacht aktiven Arten. Berechnungen ergeben, dass während eines Sommers in der Schweiz 1 – 5 Milliarden Insekten durch künstliche Lichtquellen sterben (siehe die Seite von Dark Sky Auswirkungen der Lichtverschmutzung – Gefährdete Tierwelt).
Aber auch wir Menschen werden in unserem Biorhythmus emfpindlich gestört: Schlafstörungen, Herzschlagveränderungen und damit verbundene Folgekrankheiten sind das Resultat von fehlender Dunkelheit.

Die zwei extra aus dem Kanton Zürich angereisten Fachleute von Dark-Sky wussten noch viel mehr eindrückliche Fakten zu berichten und an Modellen anschaulich zu zeigen. Sie lobten das grosse Interesse der Jegenstorfer Bevölkerung und gingen kompetent auf die Fragen der BesucherInnen ein: «Was kann ich machen, wenn die Gartenbeleuchtung meiner Nachbarn bis in mein Schlafzimmer strahlt?» – «Sie können sich – wenn ein gütliches Gespräch nicht reicht – auf rechtliche Grundlagen und ein Bundesgerichtsurteil berufen, wonach zwischen 22.00 und 06.00 Uhr lästige oder schädliche Einwirkungen zu unterlassen sind.»

Fakten zur Lichtverschmutzung und Tipps, wie eine emissionsarme Beleuchtung gestaltet werden kann, wurden mit extra zusammengestellten Informationsblättern auch am Stand des Forums selber vermittelt (siehe dazu auch die Webseite zu Lichverschmutzung der Volkswirtschaftsdirektion Kt. Bern). So gross war der Andrang, dass das Informationsmaterial zweimal nachkopiert werden musste (- vielen Dank an dieser Stelle an E. Bütikofer von der Dorfpapeterie für die grosszügige Unterstützung unserer Sache! -).
Ein Anziehungspunkt war auch das Glücksrad der Elektra (- danke auch hier, für das Zurverfügungstellen des Materials und der Preise! -). Die Elektra hat zusammen mit der Gemeinde die Beleuchtung der Gemeindestrassen mit LED-Lampen und Bewegungsmeldern optimiert, sodass die Lichtverschmutzung in Jegenstorf in diesem Bereich stark reduziert werden konnte.

Auch im Radio fand unsere Standaktion Interesse: Elisabeth Zulauf vom Radio Silbergrau machte Interviews mit Lukas Schuler von Dark-Sky, Stefan Schär vom Beco, dem Iffwiler Grossrat Bernhard Riem und mehreren BesucherInnen des Standes. Die interessante Sendung ist auf der Website von Radio Silbergrau unter den Sendungen vom 26. Juni 2018 zu hören..

Als nächstes möchten wir den Sternenhimmel nicht nur am Modell im Dark-Sky-Zelt sehen, sondern in einer geführten Nachtwanderung in unserer realen Umgebung. Aber wir sind gewarnt: Von 2000 eigentlich von Auge sichtbaren Sternen im Mittelland werden wir wegen der Aufhellung des Nachhimmels nur noch ein paar Dutzend erkennen können…

Bericht: Susanna König und Marianne König

Pflegeeinsatz im Lindeholz – Neophyten jäten

Pflegeeinsatz im Lindeholz – Neophyten jäten

Grasschnitt zusammentragen und Neophyten jäten – das waren die Pflegearbeiten, die Anfang Juni im Biotop Lindeholz anstanden.

Vier VertreterInnen des Forums – drei Frauen und ein Mann – folgten dem Aufruf von Martin Bachmann von der Umweltgruppe Hindelbank, um unter seiner Leitung verschiedene Pflegearbeiten auszuführen.

Einerseits wurde das bereits im Voraus geschnittene Gras zusammengetragen und auf einem Haufen deponiert.

Zum anderen ging es an diesem Vormittag vor allem um die Eindämmung der Neophyten Berufkraut und Goldrute, die noch vor dem Absamen bzw. Blühen entfernt werden müssen. Das Berufkraut ist recht leicht von Hand mitsamt den Wurzeln auszuziehen, bei der Goldrute braucht es die Hacke, um auch die Wurzeln entfernen zu können. Diese können sonst wieder ausschlagen.

Die gejäteten Pflanzen wurden in grosse Säcke verpackt und in die Kehrichtverbrennung gebracht, damit sie sich nicht weiter verbreiten können.

Informationen zu Neophyten:

Das einjährige Berufkraut
Die hübschen Blüten ähneln denen der Kamille, die beiden Pflanzen sind aber nicht miteinander zu verwechseln. Das bis 1 m hohe Berufkraut wurde aus Nordamerika als Gartenpflanze zu uns gebracht. Es verbreitet sich sehr schnell (eine Vermehrung ist auch aus einer einzigen Pflanze möglich). Häufig ist die Pflanze an Wegrändern anzutreffen. Das Berufkraut wird vom Vieh gemieden und verdrängt einheimische Pflanzen, was vor allem auf mageren Standorten ein Problem ist. Einmaliges Schneiden vermehrt die Blütenbildung, d. h. die Pflanze muss durch mehrmaligen Schnitt vor dem Absamen oder noch besser durch Ausreissen und Verbrennen bekämpft werden.

Kanadische und Spätblühende Goldrute
Auch diese Pflanze wurde als Gartenpflanze aus den USA oder Kanada eingeführt. Die Goldrute ist die in der Schweiz am weitesten verbreitete Problempflanze. Sie macht unterirdische Ausläufer, aus denen neue Pflanzen entstehen können, und ist zudem sehr samenreich – bis 12’000 flugfähige Samen gibt es pro Rute. Vor allem lichtliebende einheimische Pflanzen werden durch die Goldrutenbestände verdrängt.


Weitere Informationen und Links zu diesen und weiteren Problempflanzen:

Ankündigung: Die Dunkelheit der Nacht – Standaktion am 9. Juni 2018

Ankündigung: Die Dunkelheit der Nacht – Standaktion am 9. Juni 2018

Licht ist für uns Menschen, für Tiere und Pflanzen unerlässlich – ohne Tageslicht kein Wachstum, kein Leben. Aber umgekehrt gilt ebenso: Wir brauchen die natürlich dunkle Nacht!

Zusammen mit dem Verein Dark-Sky informieren wir am Samstag, 9. Juni 2018 von 9 – 13 Uhr auf dem Zentrumsplatz Jegenstorf über die Auswirkungen von Lichtemissionen und beraten zu umweltschonender Beleuchtung.

Aufnahmen der Erde aus dem Weltall zeigen es: Es gibt in der Nacht kaum mehr dunkle, unbeleuchtete Regionen. Die Lichtbänder und Lichtglocken ziehen sich über die ganze Erdoberfläche, das Licht strahlt weit über seinen Urspung hinaus. In der Schweiz gibt es keinen Ort, an dem noch der natürliche Nachthimmel erfahren werden kann.

Bilder zum Ausmass der Lichtemissionen finden Sie auf der Website von Dark-Sky

Beim Phänomen der Lichtverschmutzung geht es jedoch nicht nur um verloren gegangene ästhetische oder romantische Erfahrungen: Durch die fehlende Nacht wird die biologische Uhr von Menschen, Tieren und Pflanzen gestört. Das hat negative Auswirkungen auf Wachstum und Gesundheit bis hin zu fatalen Folgen: Unzählige Insekten verenden in Lichtfallen, unzählige Zugvögel kommen zu Tode, weil sie die Orientierung verlieren oder mit beleuchteten Gebäuden kollidieren.

Die Angleichung von Tag und Nacht stört auch den Rhythmus der Schlaf- und Wachphasen beim Menschen. Dies führt nicht nur zu Schlafstörungen, sondern kann auch ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko darstellen.

Das Bewusstsein um die negativen Folgen der Lichtverschmutzung wächst bei Behörden, Organisationen und Privaten: Nächtliche Beleuchtung lässt sich durch einfache Massnahmen so regeln und vermindern, dass sie weniger schädliche Auswirkungen hat und trotzdem z. B. das Sicherheitsbedürfnis von uns Menschen befriedigt.
Die Gemeinde Jegenstorf hat hier in Zusammenarbeit mit der Elektra mit der neuen Beleuchtung der Gemeindestrassen mit Bewegungsmeldern einen wichtigen Schritt getan.

Auf der Website der Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Bern finden sich kurz zusammengefasst hilfreiche Tipps, wie übermässige Lichtemissionen auch im privaten Bereich vermindert werden können. Die Seite enthält auch viele eindrückliche Fakten zur Lichtverschmutzung.

Noch umfassendere Informationen dazu sind auf der Website von Dark-Sky Switzerland zusammengestellt. Der Verein ist Teil eines internationalen Netzwerks und setzt sich für umweltschonende Beleuchtung und den Schutz der Nacht ein.

Aber schauen Sie doch am Samstag, 9. Juni 2018 auf dem Zentrumsplatz vor dem Coop am Stand von Dark-Sky und Forum Jegenstorf vorbei: Hier erfahren Sie direkt im Gespräch mit Fachpersonen und an Modellen und Bildern viele interessante Details zu den Auswirkungen des Kunstlichts und zu den Möglichkeiten einer umweltschonenden Beleuchtung auch im privaten Bereich.